Für das Jahr 2017 sieht ein Gesetzesentwurf von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) eine Erhöhung des ALG II vor. Demnach sollen in Zukunft Harzt-IV-Empfänger mehr Geld erhalten. Solche Ankündigungen sind oft mit Hoffnung verbunden. Es ist jedoch generell erneut nur mit einer geringen Erhöhung zu rechnen.

Von dem geplanten Mehrbetrag werden hauptsächlich junge Menschen profitieren. ALG-II-Bezieher im Alter von 6 bis 13 Jahren werden in Zukunft monatlich 21 Euro mehr erhalten und somit im Gesamten 291 Euro. Alle anderen ALG-II-Bezieher können nur mit einem Mehrbetrag von bis zu maximal 5 Euro rechnen.

Die ALG-II-Regelsätze sollen in Zukunft wie folgt aussehen:

  • Für alleinstehende Langzeitarbeitslose wird der Regelsatz von 404 auf 409 Euro erhöht.
  • Arbeitslose Paare erhalten statt 364 zukünftig 368 Euro.
  • ALG-II-Bezieher unter 25, die um Haushalt ihrer Eltern wohnen erhalten monatlich 3 Euro mehr, der Regelsatz steigt von 324 auf 327 Euro.
  • Jugendlich bis 18 Jahre erhalten 311 statt 306 Euro.
  • Für Kinder unter 6 Jahren bleibt der Regelsatz unverändert, für sie werden auch weiterhin 237 Euro pro Monat gezahlt.

In Kraft treten soll das Gesetz am 1.Januar 2017. Für die Erhöhung des ALG-II-Regelsatzes gibt es hauptsächlich zwei Gründe. Zum einen wurden die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2014 nun berücksichtigt, die eine Anpassung der Regelsätze forderten. Zum anderen liegt die Berechnung von Hartz-IV-Sätzen einer amtlichen Statistik über die Lebensverhältnisse von deutschen Privathaushalten zugrunde. Diese Statistik zeigte nun einen deutlichen Mehrbedarf von Kindern über 6 Jahren an.